Forschungsschwerpunkte
Die Entwicklung neuer Therapien setzt die Erforschung des erkrankten Gewebes voraus. Moderne molekularbiologische Untersuchungsverfahren untersuchen Genveränderungen im erkrankten Gewebe.
In einer Biobank werden Gewebeproben, die anläßlich einer Gewebsprobenentnahme oder Operation entnommen wurden, tiefgefroren aufbewahrt, parallell dazu werden medizinische Daten gespeichert. Wissenschaftler können die anonymisierten Proben und Daten in Forschungsprojekten verwenden.
Die Projekte in der Arbeitsgruppe Tumorimmunologie beschäftigen sich vor allem mit der zellulär vermittelten Immunantwort gegen solide Tumore. Dabei steht die Entwicklung aktiv-spezifischer Behandlungsstrategien im Vordergrund, die sich besonders durch eine hohe Spezifität bei gleichzeitig geringem Nebenwirkungsprofil auszeichnen. Neue Behandlungskonzepte der Immuntherapie werden in murinen Tumormodellen etabliert, erprobt und anschließend im Rahmen von klinischen Studien am Patienten umgesetzt. Präklinische und klinische Forschung werden so eng verbunden und ermöglichen die rasche Umsetzung der neu entwickelten Konzepte in die Behandlung von Patienten. Aktuell im Mittelpunkt steht die Erforschung der Bedeutung immun-regulatorsicher Zellen wie der regulatorischen T-Zellen und der myeloid derived supressor Zellen (MDSC), und die Möglichkeit diese im Rahmen der Immuntherapie zu modulieren um die Effektivität der Vakzinierungstherapie zu verbessern.
Auch die Identifizierung und Charakterisierung relevanter Tumorantigene für eine Peptidvakzinierung der Tumorpatienten ist Teil unserer Forschungsarbeit. Besonderes Augenmerk gilt der Entwicklung einer therapeutischen Vakzinierung bei Patienten mit einem Lungenkarzinom. Für das Lungenkarzinom wurde bereits eine Kombination aus präparativer Chemotherapie und autologer Tumorzellimpfung im Rahmen einer klinischen Pilot-Phase I Studie evaluiert. Das begleitende Immun-Monitoring, spielt hierbei eine wichtige Rolle um die induzierte tumor-spezifische Immunantwort zu messen und zu charakterisieren.
Des Weiteren steht die Charakterisierung von Tumorstammzellen aus Bronchialkarzinomen im Fokus der Forschung. Dabei sollen diese zur Vakzinierung eingesetzt werden. Zudem kann mit Hilfe der Tumorstammzellen eine individualisierte, auf den Patienten zugeschnittene Chemotherapie anhand der Chemosensitivität der aus dem Tumor gewonnenen Tumorzellen ermöglicht werden.
In weiteren präklinischen Projekten entwickelt die Arbeitsgruppe neuartige antivaskuläre Therapiestrategien zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Brochialkarzinoms. Hierbei werden kationische Nanopartikel untersucht, die ladungs-vermittelt an angiogene Tumorendothelzellen binden und hierdurch zytotoxische Wirkstoffe an das Tumorendothel transportieren. Erst sekundär erfolgt dann ein Absterben der Tumorzellen aufgrund einer Mangelversorgung an Nährstoffen. Der Antransport und die Bindung der Partikel wird mittels moderner intravitaler fluoreszenzmikroskopischer Verfahren analysiert.